Inklusiv schreiben: Ein Leitfaden zur geschlechtsneutralen Geschäftskommunikation

Inclusive Writing Guidelines to Gender Neutral Language

Wussten Sie, dass unsere Wortwahl die Gleichberechtigung und Inklusivität am Arbeitsplatz beeinflussen kann? Inklusives Schreiben geht weit über die Vermeidung geschlechtsspezifischer Sprache hinaus. Es verkörpert Respekt, Konsistenz und Vielfalt in der modernen Geschäftskommunikation. Viele Unternehmen arbeiten bewusst daran, eine inklusivere Kultur zu schaffen. Dabei konzentrieren sich ihre Bemühungen auch auf eine inklusive Sprache. Dazu gehört auch eine geschlechtsneutrale Sprache, die die Vielfalt der Menschen widerspiegelt. Damit zielt sie darauf ab, Vorurteile zu reduzieren und gerechtere Arbeitsumfelder zu schaffen.

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf geschlechtsneutrale Sprache und geben Ihnen einige Tipps für die praktische Umsetzung. Außerdem zeigen wir, wie Software wie Acrolinx konsistentes inklusives Schreiben im Unternehmen fördert.

Was ist eine geschlechtsspezifische Sprache?

In etwa einem Viertel aller Sprachen der Welt gibt es geschlechtsspezifische Elemente. Typischerweise sind dies: 

  • Wörter, die das grammatische Geschlecht kennzeichnen.
  • Geschlechtsspezifische Begriffe, um voreingenommene Annahmen über ein Geschlecht zu untermauern. Was damit genau gemeint ist, zeigen wir später.  

Die Autorin Nayantara Dutta weist darauf hin, dass „die Geschlechtsstruktur der Sprache, die wir sprechen, dazu führt, dass wir uns des Geschlechts mehr oder weniger bewusst sind.“

Laut eines BBC-Artikels können Sprachen hinsichtlich ihrer Markierung von Geschlecht in drei Kategorien eingeteilt werden:

  1. Geschlechtsspezifische Sprachen wie Spanisch, mit geschlechtsspezifischen Nomen und Pronomen.
  2. Geschlechtslose Sprachen wie Mandarin, wo Nomen und Pronomen kein ausgeprägtes Geschlecht haben.
  3. Sprachen wie Englisch oder Deutsch mit geschlechtsspezifischen Pronomen und geschlechtslosen Nomen.

Warum inklusives Schreiben im Geschäftsleben wichtig ist

Die Prinzipien der geschlechtersensiblen Kommunikation der Vereinten Nationen erklären, dass bestimmte sprachliche Konstruktionen unabhängig von der Intention als diskriminierend, erniedrigend oder voreingenommen interpretiert werden können. 

Bezogen auf geschlechtsspezifische Sprache haben wir Ihnen einige Beispiele für negativ konnotierte geschlechtsspezifische Äußerungen zusammengestellt:

  • Wenn ein Text nur feminine und maskuline Personenbezeichnungen enthält, kann die Assoziation entstehen, dass geschlechtsneutrale oder nicht-binäre Identitäten ausgeschlossen werden sollen.
  • Geschlechtsspezifische Formulierungen in Stellenausschreibungen können die Geschlechterungleichheit in traditionell männerdominierten Berufen unterstreichen. 
  • Geschlechtsspezifische Sprache im Bildungswesen ist mit einem größeren geschlechtsspezifischen Unterschied im Bildungserfolg verbunden.

Bei dem Verzicht auf geschlechtsspezifische Sprache geht es nicht darum, jegliche geschlechtliche Markierung aus der Sprache zu entfernen. Vielmehr lohnt es sich, geschlechtsspezifische Ausdrücke auf den Prüfstand zu stellen und überall, wo es Sinn ergibt, durch inklusive, geschlechtsneutrale Varianten zu ersetzen.

Von geschlechtsspezifischer Sprache zur inklusiven Sprache

Sie wollen unnötige geschlechtsspezifische Sprache aus Ihren Geschäftsinhalten zu entfernen, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Kein Problem! Inklusives Schreiben muss nicht schwer sein. Der Leitfaden „Inklusive Sprache, einfach besser“ ist eine gute Ressource, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern. 

Sie wollen direkt loslegen und Ihren Content geschlechtsneutral formulieren? Hier sind einige Tipps für Sie:

Vermeiden Sie die Annahme eines Geschlechts

Vermeiden Sie es, das Geschlecht der Person anzunehmen, der Sie schreiben. Sei es in einer E-Mail, einer Chat-Nachricht oder einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Dasselbe gilt für die Erstellung von Unternehmens-Content.
Beispiel: Um inklusiver zu sein, hat beispielsweise Japan Airlines die Formulierung „Ladies and Gentlemen“ abgeschafft und sich stattdessen für Ausdrücke wie „all passengers“ oder „everyone“ entschieden.

Gehen Sie sensibel mit binären Ausdrücken um

Menschen tendieren dazu, in binären Bezeichnungen wie „Männer und Frauen“, „Brüder und Schwestern“, „Jungen und Mädchen“ oder „Herr und Frau“ zuerst die männliche Version zu nennen. 

  • Achten Sie darauf, die Reihenfolge zu variieren.
  • Greifen Sie auf geschlechtsneutrale Alternativen wie „Geschwister“, „Partner*in“, „Ehepartner*innen“, „Eltern“ oder „Kinder“ zurück, wann immer es möglich ist.

Konzentrieren Sie sich auf relevante Eigenschaften

Vermeiden Sie unnötige Verweise auf persönliche Eigenschaften wie Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Familienstand. Inklusives Schreiben konzentriert sich auf das Relevante. Beschreiben Sie nur die relevanten Eigenschaften einer Person. Verwenden Sie beispielsweise „Reinigungskraft“ statt „Putzfrau“.

Werden Sie bei Bedarf spezifischer

Wenn der Text Informationen zu bestimmten Merkmalen erfordert, gilt es, respektvoll, präzise und detailliert zu sein. Wenn Sie beispielsweise über sozioökonomischen Status oder Einkommensspannen schreiben, ist „geringes Einkommen“ je nach Kontext unterspezifiziert. Eine präzisere und respektvolle Alternative ist „unterhalb der bundesstaatlichen Armutsgrenze für eine vierköpfige Familie“.

Stellen Sie Geschlechterstereotypen infrage

Vermeiden Sie die Aufrechterhaltung negativer Geschlechterstereotype. Ein Beispiel: „John und Sarah sind beide Vollzeit beschäftigt, also hilft er ihr bei der Hausarbeit“. Versuchen Sie stattdessen: „John und Sarah arbeiten beide Vollzeit, also teilen sie sich die Hausarbeit“.

Verwenden Sie Partizipien und Gendersternchen

Eine weitere genderneutrale Formulierungsalternative sind Partizipien. Ein Beispiel für die Verwendung von Partizipien ist der Begriff „Studierende“ anstelle von „Studenten“ und „Studentinnen“. Diese Form ermöglicht es, Menschen zu beschreiben, ohne eine bestimmte Geschlechtsidentität vorauszusetzen.

Eine andere Betonung vermitteln gendersensible Konstruktionen wie das Gendersternchen, wie in „Lehrer*innen“. Solche Konstruktionen bleiben nicht genderneutral, sondern sprechen alle Geschlechteridentitäten gleichermaßen an.

Wie inklusives Schreiben Vielfalt und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz fördert

Geschlechtsneutrale Sprache kann die Diversität und Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz fördern. Das bezieht sich nicht nur auf Frauen: Nicht-binäre Personen sind überdurchschnittlich oft von angrenzenden oder diskriminierenden Vorfällen betroffen. Laut einer Umfrage machen 47 % der nicht-binären Mitarbeiter*innen negative Erfahrungen am Arbeitsplatz.

Sprache kann gesellschaftliche Strukturen nicht nur beeinflussen, sondern auch prägen. Auf diese Weise ebnet eine inklusive Sprache den Weg für mehr Geschlechtergerechtigkeit in unseren sozialen Systemen.

Acrolinx: Einheitliche und konsistente inklusive Sprache im gesamten Unternehmen

Inklusives Schreiben ist mehr als eine Schreibpraxis – es ist unerlässlich, um in der heutigen vielfältigen Welt Respekt, Zugehörigkeit und Vertrauen zu fördern. Durch die Verwendung inklusiver Sprache demonstrieren Unternehmen ihr Bestreben, für alle Menschen eine sichere und einladende Umgebung zu schaffen. Unabhängig von deren Hintergrund oder Identität.

Acrolinx hilft Ihnen dabei, inklusives Schreiben in Ihrem Unternehmen zu standardisieren und zu skalieren. Mit einfach umsetzbaren Vorschlägen stellt die Software sicher, dass Ihre Texte konsistent, kulturbewusst, geschlechtsneutral und frei von nicht inklusiver Sprache sind.

Sind Sie bereit, Inklusion mit Ihrem Content voranzutreiben? Kontaktieren Sie uns – wir freuen uns auf das Gespräch!

Are you ready to create more content faster?

Schedule a demo to see how content governance and AI guardrails will drastically improve content quality, compliance, and efficiency.

A headshot image of Hannah.

Hannah Kaufhold

is a Content Strategist and Global Product Marketing Manager at Acrolinx, with over ten years experience in content strategy and content creation. They hold a Master’s degree in linguistics. Hannah has a strong interest in controlled languages and terminology and is passionate about diversity and inclusion. In their free time, they enjoy spending time with their family and reading.