Diversity Management ist für viele Unternehmen zu einem beliebten Schlagwort geworden. Allerdings haben wir es hier weder mit einem kurzlebigen Modephänomen noch mit einem simplen Marketing-Instrument zu tun.

Diversity Management: Vielfalt im Unternehmen nutzen

Gezieltes Diversity Management hat viele Vorteile. Eine kleine Auswahl:

  • Gelebte Vielfalt punktet bei Bewerber*innen: 47 % der Millennials achten bei der Stellensuche bewusst darauf, wie Unternehmen Diversity und Inklusion leben. Geschlechtsneutral und diskriminierungssensibel formulierter HR-Content demonstriert, dass Chancengleichheit für Ihr Unternehmen wichtig ist. Das verschafft Ihnen einen Vorteil bei der Talentsuche.
  • Ein größerer Talentpool für HR-Maßnahmen: Ihre inklusiv formulierten Stellenanzeigen und Jobpostings führen zu mehr Bewerbungen, besonders von „Young Professionals“. Im Laufe der Zeit erreichen Sie mehr personelle Vielfalt.
  • Mehr Erfolg: Eine McKinsey-Studie von 2020 zeigt, dass Unternehmen mit diversen Führungskräften mehr Gewinne erzielen als Unternehmen, die weniger divers aufgestellt sind.
  • Bessere Zusammenarbeit in gemischten Teams: Vor allem in großen DAX-Unternehmen arbeiten Teams global miteinander. So kommen Menschen mit vielfältigen Hintergründen und Erfahrungen zusammen. Durch erfolgreiches Diversity Management sensibilisieren Sie Ihre Führungskräfte für Vielfalt. So profitiert auch die Zusammenarbeit im Team und zwischen Teams.
  • Bessere Work-Life-Balance und mehr Gesundheit: Gesundheit ist ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Diskussion rund um Vielfalt. Immer mehr Unternehmen fördern die körperliche und geistige Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen. Davon profitieren alle: Mitarbeiter*innen steigern ihr Wohlbefinden, Arbeitgeber*innen festigen u. a. die Mitarbeiter*innenbindung. Konkrete Maßnahmen sind:
    • Awareness-Trainings für Ihr Management 
    • Flexible Arbeitszeitmodelle
    • Mentoring oder Coaching
    • u. v. m.

Diversity Management in deutschen Unternehmen

Im „Pride Month” Juni steigen viele deutsche Unternehmen in den sozialen Netzwerken auf Regenbogenlogos um. Doch was tut sich ansonsten? Der German Diversity Monitor 2021 verrät es:

  • Geschlecht ist laut der Befragten für deutsche Unternehmen die wichtigste Diversity-Dimension. Noch vor Alter und ethnischer Zugehörigkeit. Trotzdem herrscht in deutschen Unternehmen eine deutliche Geschlechterungleichheit. Besonders stark zeigt sie sich in den Vorständen der DAX-Unternehmen.
  • Wenn Unternehmen LGBTIQA+-Themen aufgreifen, dann meist in den sozialen Netzwerken. Daneben gibt es aber nur wenig konkrete Maßnahmen zur Förderung von Mitarbeiter*innen aus dem LGBTIQA+-Spektrum. Zusammenfassend zeigt die Umfrage, dass das Thema für viele deutsche Unternehmen eine geringe Relevanz hat.
  • Behinderung ist für deutsche Unternehmen eine wenig relevante Diversity-Kategorie. Die Umfrage drückt es in Zahlen aus: „Für ÜBER 30 % der Unternehmen hat die Diversitätsdimension Disability nur eine geringe Bedeutung“ (ebd., S. 13). Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeiter*innen müssen mindestens 5 % der Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzen. Dabei handelt es sich um eine gesetzliche Vorgabe. Unternehmen können die Vorgabe allerdings durch eine Ausgleichszahlung umgehen.

Inklusive Sprache, einfach besser Ein Leitfaden für mehr Vielfalt in Unternehmen

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Diversity Management und Sprache

Diversity Management und Sprache sind eng miteinander verbunden. Um Wittgenstein zu zitieren: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“

Unternehmen können nur Vielfalt leben, wenn auch ihre Sprache Vielfalt repräsentiert und inklusiv ist. Sprache ist kein Marketing- und PR-Thema, sondern geht alle etwas an. Sprache durchzieht das gesamte Unternehmen. Von der internen Kommunikation bis hin zur Kommunikation mit Kund*innen, Partner*innen und anderen Externen. 

Fünf Tipps für inklusive Sprache im Unternehmen

Um eine offene, inklusive Unternehmenskultur zu erreichen, lohnt es sich, bei der Sprache anzusetzen. Hier sind fünf Tipps für eine inklusive Unternehmenssprache!

1. Verfassen Sie HR-Content geschlechtsoffen und diskriminierungssensibel

Sprechen Sie Ihre zukünftigen Bewerber*innen so an, dass Sie entweder alle Geschlechter einbeziehen oder geschlechtsneutral bleiben. Um alle Geschlechter einzubeziehen, eignet sich z. B. das Gendersternchen. Geschlechterneutrales Formulieren funktioniert z. B. über Partizipien, neutrale Oberbegriffe oder Relativsätze. Tipps dazu finden Sie hier.

Diskriminierungssensible Sprache bedeutet, gewohnte Formulierungen zu hinterfragen. Sind die Formulierungen allen Menschen gegenüber respektvoll? Für kritische Wörter und Formulierungen lässt sich meist eine respektvolle Alternative finden. Zwei Beispiele sind:

  • „Pflegefall” → „Mensch mit Assistenzbedarf”
  • „Transmann”/„Transfrau” → „trans Mann”/„trans Frau” oder einfach „Mann”/„Frau”

Noch mehr Beispiele finden Sie in unserem Leitfaden „Inklusive Sprache, einfach besser„.

2. Denken Sie Vielfalt bei der Zielgruppenanalyse mit

Zielgruppenanalysen sind im Marketing unverzichtbar. Doch denken Sie bereits die Vielfalt Ihrer Zielgruppe mit, wenn Sie Marketingmaßnahmen planen? 

Um Ihre Zielgruppe zu verstehen, sollten Sie diese Dimensionen in Ihre Überlegungen einbeziehen:

  • Barrieren: Welchen Herausforderungen steht Ihre Zielgruppe jeden Tag gegenüber? Wenn es um Content geht, können z. B. Bilder ohne ALT-Text ebenso eine Barriere sein wie unbekannte Fremdwörter oder zu kleine Schriftarten.
  • Lernpräferenzen: Überlegen Sie, wie Ihre Zielgruppe Wissen konsumiert. Passt ein Video an mancher Stelle besser als ein Text? Sind kurze, knappe Statements angesagt oder ist eine ausführlichere Erklärung wichtig? 
  • Lese- und Schreibkenntnisse: Laut der Studie LEO 2018 hat etwa jeder achte Deutsche Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben. Das sind 12,1 % der Gesamtbevölkerung. Welche Lese- und Schreibkenntnisse hat Ihre Zielgruppe?
  • Vorhandenes Wissen: Content, der nicht verstanden wird, wirkt nicht. Damit Content verstanden wird, kommt es auch auf das Vorwissen der Menschen an. Finden Sie heraus, welches Wissen Sie voraussetzen können und welches nicht. So stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Zielgruppe wirkungsvoll ansprechen.
  • Kultureller Hintergrund: Unser kultureller Hintergrund beeinflusst, wie wir Inhalte wahrnehmen. Das betrifft religiöse oder ethnische ebenso wie soziale Aspekte. Fragen Sie sich, ob Ihr Content kulturelle Vielfalt mitdenkt. Und ob er wirklich die Zielgruppe repräsentiert.

3. Kommunizieren Sie verständlich 

Und zwar nach innen und nach außen. Für erfolgreiches Diversity Management ist Verständlichkeit unverzichtbar. Stellen Sie sicher, dass Verständlichkeit auch in der internen Kommunikation großgeschrieben wird. So stellen Sie sicher, dass z. B. auch Mitarbeiter*innen mit Deutsch als Fremdsprache die Informationen ohne Verständlichkeitsbarriere aufnehmen können. Dasselbe gilt extern: in der Kund*innenkommunikation, in der Dokumentation, im Marketing. Mit verständlichem Content holen Sie Menschen ab, anstatt sie abzuhängen. Um ein Gefühl für verständliches Formulieren zu bekommen, ist die Einfache Sprache eine gute Inspiration. Drei beispielhafte Schreibtipps für mehr Verständlichkeit sind: 

  • Benutzen Sie genaue und konkrete Wörter.
  • Benutzen Sie kurze Wörter.
  • Vermeiden Sie Füllwörter und Worthülsen.

Mehr Schreibtipps für Einfache Sprache finden Sie in dieser Handreichung.

4. Achten Sie auf barrierefreie Webseiten

Webseiten können voller Barrieren stecken. Menschen, die Screenreader verwenden, können davon sprichwörtlich ein Lied singen. Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Anpassungen können Sie Ihre Webseiten Screenreader-freundlicher gestalten:

  • Denken Sie an Bildbeschreibungen/ALT-Texte.
  • Schreiben Sie Hashtags mit Binnenmajuskeln: #einHashtag statt #einhashtag
  • Schreiben Sie Linktexte so, dass klar wird, wohin der Link führt. 

Content kann noch weitere Barrieren mit sich bringen. Welche das sind und wie Sie sie vermeiden, zeigen wir Ihnen hier.

5. Holen Sie sich Unterstützung durch Software

Kennen Sie das: Sie informieren sich über Diversity und Inklusion. Viele Aspekte finden Sie einleuchtend, fragen sich aber, wie Sie sich das alles merken können? Fakt ist: Es gibt wirklich eine Menge zu beachten. Den Weg zum vielfältigen, inklusiven Unternehmen müssen Sie Schritt für Schritt gehen. Sie sind allerdings nicht alleine: Software begleitet Sie und kann Ihnen dabei helfen, Diversity Management in die Praxis umzusetzen. 

Einige Beispiele sind:

  • Tools zur diversen Talentakquise,
  • Tools für interne Awareness-Trainings oder Weiterbildung und
  • Analytics-Werkzeuge, mit denen Sie Erfolge messen können.

Software kann Ihnen auch dabei helfen, respektvoll, verständlich und diskriminierungssensibel zu schreiben! Mit Acrolinx lässt sich inklusive Sprache unternehmensweit einführen. Unsere Plattform unterstützt Mitarbeiter*innen direkt beim Schreiben. Umfangreiches Reporting gibt Ihnen jederzeit einen vollen Überblick über die Erfolge und den Weg dorthin.

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