Klare Sprache: Warum leicht verständlicher Content einfach effektiver ist

A messy line of string connecting two points that symbolizes why simple writing is superior to complex writing.

Die Zukunft des Schreibens: Content in klarer Sprache

Ob es sich um unsere eigenen Gedanken handelt oder darum, Lösungsansätze für Probleme finden: Menschen neigen dazu, Dinge unnötig zu verkomplizieren. Bei unserem Sprachgebrauch zeigt sich diese Angewohnheit besonders deutlich.

Wir überladen Sätze mit zu vielen Konzepten und ziehen sie unnötig in die Länge. Wir verwenden Passivkonstruktionen, obwohl aktive Formulierungen viel leichter zu verstehen sind.

Nicht zuletzt haben viele Menschen einen Hang zu langen, ausgefallenen Wörtern. Das Problem: Diese Angewohnheit verringert die Lesbarkeit und die Verständlichkeit eines Textes. Tatsächlich ist es weitaus anspruchsvoller, eine komplexe Idee in wenigen Worten prägnant auszudrücken, als sie in zehn Sätzen darzulegen.

Doch genug der langen Rede. Sehen wir uns an, welche Vorteile eine klare Ausdrucksweise hat. Außerdem zeigen wir, wie Sie Content erstellen, der einfach zu lesen und zu verstehen ist.  

Gründe für einfache, klar verständliche Formulierungen 

Lassen Sie uns mit einem Tipp für verständliche Texte beginnen: Gewöhnen Sie es sich an, Ihre eigenen Texte laut vorzulesen. Sie sollten immer einen ganzen Satz in einem Atemzug schaffen. So gelingt es Ihnen, einen klaren, prägnanten Stil zu erzeugen. Wenn Sie nicht zum Punkt kommen, wird es schwierig für Ihre Leser*innen, die Absicht und die Kernaussagen Ihres Contents zu entschlüsseln. Dies führt dazu, dass Leser*innen sich nicht auf den Text einlassen, abschweifen oder Fakten missverstehen. 

Content, der zugänglich und leicht verständlich ist, wirkt Verwirrung bei Ihren Kund*innen entgegen. Damit bauen Sie Vertrauen auf und sorgen für positive Interaktionen zwischen Ihrem Unternehmen und Ihren Kund*innen. 

Eine Studie des American Press Institute fand heraus, dass kürzere Sätze das Leseverständnis verbessern:

SatzlängeVerstandene Informationen in %
Bis acht Wörter100
9-14 Wörter90
43 und mehr Wörter<10%

Die Länge eines Satzes hat also einen großen Einfluss darauf, wie gut Leser*innen Ihren Content verstehen. Der durchschnittliche Mensch verbringt täglich sechs Stunden und 59 Minuten mit dem Konsum von digitalem Content. Da ist es wichtiger denn je, die Aufmerksamkeit Ihrer Leser*innen zu fesseln, sobald Sie sie erreicht haben.

Eine Studie von Kristina Rennekamp, Cornell-Professorin für Rechnungswesen, deckte die Folgen schwer verständlicher Unternehmenskorrespondenz auf. Rennekamp ließ Leser*innen zwei Finanzpressemitteilungen lesen. Es handelte sich um die ursprüngliche Version und eine Überarbeitung der Pressemitteilung nach dem Plain English Handbook der SEC. 

Das Handbuch empfiehlt unter anderem:

  • Kurze Sätze
  • Die aktive Form
  • Konkrete Wörter
  • Die Minimierung von Fachjargon
  • Die Vermeidung doppelter Verneinungen 

Es ist wenig überraschend, dass die Leser*innen die leichter verständliche Pressemitteilung informativer und leichter zu lesen fanden.

Klare Sprache funktioniert. Auf einem überfüllten digitalen Markt fesselt sie die Aufmerksamkeit der Leser*innen. Sie macht den Content leicht verständlich und veranlasst Leser*innen zum Handeln.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es um klare und inklusive Sprache in verschiedenen Branchen bestellt ist? Wir haben analysiert, wie die größten Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Finanzdienstleistungen, Fertigung sowie Pharma und Medizintechnik abgeschnitten haben. Erfahren Sie jetzt, wer am besten und wer am schlechtesten abgeschnitten hat.

So erstellen Sie klaren Content

Content in klarer Sprache erstellen: Was zunächst simpel klingt, kann sich als echte Herausforderung darstellen. Content präzise und verständlich zu formulieren, erfordert Übung. Deshalb sollte Ihr Styleguide dabei helfen, verständlichen Content zu erstellen, der für Leser*innen einen echten Mehrwert hat.

Bill Birchard, Autor des Artikels Research: Simple Writing Pays Off (Literally) der Harvard Business Review, hat einige Schreibtipps für eine klare, einfache Ausdrucksweise:

  • Verwenden Sie weniger „Ads“: Adverbien und Adjektive können als unnötige Ergänzungen den Lesefluss erschweren. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf starke Verben und Substantive. 
  • Nehmen Sie Ihre Texte auseinander: Teilen Sie komplexe und lange Sätze und Gedanken auf. Die Grundregel: Das Ende eines Satzes kann nie früh genug kommen.
  • Werfen Sie Ihre Zweifel über Bord: Natürlich erfordert jedes Thema einen gewissen Kontext und jedes Argument auch ein Gegenargument. Konzentrieren Sie sich dennoch auf das, was wirklich zählt. Versuchen Sie, alle überflüssigen Worte zu streichen. 
  • Verabschieden Sie sich von Ballast: Autor*innen neigen dazu, ihre Texte zu verfeinern und auszuschmücken, zu verstärken und zu wiederholen. Lesen Sie Ihren fertigen Text gegen und achten Sie darauf, überflüssige Formulierungen zu entfernen.
  • Halten Sie sich kurz: Überfordern Sie Ihr Publikum nicht. Schreiben Sie nur das Nötigste.

Waren diese Schreibtipps hilfreich für Sie? Im Folgenden möchten wir Ihnen weitere Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie Ihre Texte verständlicher machen können.

Verwenden Sie eine leicht verständliche Sprache

Das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (Behindertengleichstellungsgesetz – BGG) weist auf eine verständliche Sprache hin:

„Träger öffentlicher Gewalt sollen mit Menschen mit geistigen Behinderungen und Menschen mit seelischen Behinderungen in einfacher und verständlicher Sprache kommunizieren.“ 

Auch für Unternehmen, die nicht an diese Vorgabe gebunden sind, bringt eine leicht verständliche Sprache Vorteile. 

Allgemein zeichnet sich klare, leicht verständliche Kommunikation durch die folgenden Merkmale aus: 

  • Sie berücksichtigt, welches Vorwissen Ihre Zielgruppe hat und welche Informationen sie benötigt.
  • Es ist klar erkennbar, welche Maßnahmen Leser*innen ergreifen sollen und welchen Zweck der Inhalt verfolgt.
  • Die wichtigsten Punkte werden am Anfang des Dokuments erklärt.
  • Inhalte sind klar strukturiert, damit sie leicht zu erfassen sind.
  • Eine angemessene Schriftgröße und die Verwendung von Farben oder Leerraum um den Text sorgen für bessere Zugänglichkeit.

Was ist Einfache Sprache?

Einfache Sprache ist eine klare Form der Kommunikation, die Informationen einem breiteren Publikum zugänglich macht. Sie schließt kulturell und sprachlich vielfältige Gemeinschaften ein. Ebenso richtet sie sich an Menschen mit unterschiedlichen Lese- und Schreibfähigkeiten, kognitiven Fähigkeiten und Lernstilen. 

Bei Einfacher Sprache geht es nicht darum, übermäßig zu vereinfachen oder Leser*innen gar zu bevormunden. Stattdessen steht im Mittelpunkt, Texte weniger komplex und dafür zugänglicher zu machen.

Inzwischen gibt es sogar eine DIN-Norm für Einfache Sprache. Für einen schnellen Überblick über die Grundprinzipien Einfacher Sprache empfehlen wir außerdem die „Regeln für Einfache Sprache“ von „Einfache Sprache Bonn”. Hier ein Auszug:

  1. Ein Satz sollte nicht mehr als 15-20 Wörter haben.
  2. In einem Satz sollte möglichst nur ein Komma stehen.
  3. Vermeiden Sie Einschübe und Schachtelsätze.
  4. Schreiben Sie aktive Verben, vermeiden Sie das Passiv.
  5. Schreiben Sie eindeutige Sätze.
  6. Benutzen Sie möglichst keine Fremdwörter.
  7. Erklären Sie schwierige und lange (zusammengesetzte) Wörter.
  8. Sie können lange oder zusammengesetzte Wörter mit Bindestrich schreiben.
  9. Vermeiden Sie Sprichwörter, Ironie und Metaphern.
  10. Schreiben Sie Abkürzungen möglichst immer aus.

Wenn Sie mehr über die Beziehung zwischen einfacher Sprache und Lesbarkeit erfahren möchten, ist dieser Blog interessant für Sie. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt von einfacher Sprache ist die so genannte Schnell-Lesbarkeit, auf die wir nun eingehen.

Machen Sie es Leser*innen leicht, Texte zu überfliegen

Einfache Texte sind so strukturiert, dass sie leicht zu überfliegen sind.

Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen besteht darin, hochtechnische, informative oder komplexe Texte ansprechend und verständlich zu präsentieren. Denn wenn Ihr Publikum die benötigten Informationen nicht leicht finden oder verstehen kann, reagiert es mit Verwirrung oder Frustration. Autor*innen müssen daher sicherstellen, dass ihre Texte folgende Elemente enthalten:

  • Eindeutige Titel
  • Nachvollziehbare Listen
  • Verständliche Tabellen
  • Prägnante Absätze
  • Besonders hervorgehobene Textteile

Texte, die leicht überfliegbar sind, sind für Leser*innen zugänglicher. Ihre Struktur sorgt dafür, dass alles klar und einfach verständlich ist. Das bedeutet, dass Leser*innen leicht die benötigten Informationen finden, verstehen und umsetzen können.

Halten Sie Texte kurz und prägnant

Prägnanter und präziser Sprachgebrauch sorgt dafür, dass Texte einfach und leicht verständlich bleiben.

Prägnanz ist das Verhältnis von Ideen zu Wörtern. Je weniger Wörter Sie verwenden, um eine Idee zu vermitteln, desto prägnanter sind Sie. In der Praxis bedeutet das, dass Sie weniger wortreich und dafür direkter sein müssen. Kommen Sie schnell zum Kerngedanken, indem Sie klar schreiben und einfache Satzkonstruktionen verwenden. Sich kurz zu fassen bedeutet nicht, dass Sie wichtige Details weglassen müssen. Stattdessen kommen Sie schneller zu den wichtigen Informationen, indem Sie unnötigen Kontext und Füllwörter vermeiden.

Klare Sprache: Ihr Schlüssel zu mehr Leser*innen-Bindung

Die Zukunft des Schreibens liegt in der Einfachheit. Texte sollten mühelos zu lesen sein und klare Informationen enthalten, die Leser*innen zum Handeln anregen. Acrolinx hilft Ihnen dabei, Ihre Texte auf Klarheit, Prägnanz und Lesbarkeit auszurichten. Mit Schreibtipps und anklickbaren Vorschlägen direkt in den Schreibumgebungen Ihrer Autor*innen stellt unsere Software sicher, dass Ihre Inhalte leicht zu verstehen sind und gern gelesen werden. Lassen Sie uns darüber sprechen, wie Acrolinx Ihr Unternehmen auf dem Weg zu klarem Content unterstützen kann.

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Hannah Kaufhold

is a Content Strategist and Global Product Marketing Manager at Acrolinx, with over ten years experience in content strategy and content creation. They hold a Master’s degree in linguistics. Hannah has a strong interest in controlled languages and terminology and is passionate about diversity and inclusion. In their free time, they enjoy spending time with their family and reading.