Wenn wir „Lieferkette“ lesen, denken wir meist automatisch an die verarbeitende Industrie oder die Technologiebranche. Der Begriff einer Lieferkette ist allerdings noch viel weiter gefasst. Investopedia erläutert:

Eine Lieferkette ist ein Netzwerk von Unternehmen und Personen, die an der Herstellung und Lieferung eines Produkts oder einer Dienstleistung beteiligt sind. […] Zu den Funktionen einer Lieferkette gehören Produktentwicklung, Marketing, Betrieb, Vertrieb, Finanzen und Kundendienst.“ (Übersetzt aus dem Englischen)

Bis ein Produkt bei den Endkund*innen ankommt, finden bereits viele Prozessschritte statt. Das gilt auch für Content: „Eine Lieferkette umfasst ein ganzes Ökosystem von Inhalten, Standards und Technologie, das den gesamten Content-Lifecycle umfasst. Eine Content-Lieferkette behandelt Content wie ein Energieversorgungsunternehmen – mit Content als Strom und der Technologie als Netz.“ (Übersetzt aus dem Englischen)

In unserem Blog „Content-Müll vermeiden: Wie Content-Governance Ihren Content relevanter macht“ haben wir über „Fast Fashion“ als Metapher für kurzlebigen Content diskutiert. Nachhaltige Mode betont im Gegensatz zu Fast Fashion den Aspekt der Wiederverwendung – und zwar auf mehr als eine Weise. Dieser Aspekt lässt uns eher an einen Lebenszyklus als an eine Lieferkette denken. 

Weiter geht’s mit einem Exkurs. Wir vergleichen die Prozesse hinter Fast Fashion und nachhaltiger Mode. Dazu beziehen wir uns auf eine Infografik von GoodOnYou und fügen einige zusätzliche Punkte hinzu.

Sie wollen gleich voll ins Content-Thema einsteigen? Dann springen Sie doch direkt zum Abschnitt „Ihre Strategie für einen gelungenen Content-Lifecycle“.

Ein Exkurs: Fast Fashion und nachhaltige Modeprozesse

Phasen bis zum Verkauf der Kleidung

PhasenTypische Fast Fashion-ProzesseNachhaltige Prozesse
GestaltungLaufsteg-Looks kopieren (siehe oben)– Richten sich nach langanhaltenden Trends
– Oft klassisch oder schlicht
Herstellung von MaterialienGeringe Qualität, oft Polyester– Mehr Naturfasern
– Höhere Textilstandards
– Manchmal: wiederverwendete Stoffe
– Manchmal: wassersparende Stoffproduktion
Herstellung der KleidungMeist schlechte Arbeitsbedingungen – Oft bessere Arbeitsbedingungen
– Manchmal Fairtrade-Zertifizierung
Vertrieb und Einzelhandel„Der weit verbreitete Transport von Kleidung und Textilien führt zu einer erhöhten Umweltverschmutzung.“ (Übersetzt aus dem Englischen)Einige Marken produzieren und verkaufen regional.

Phasen nach dem Kauf

PhasenTypische Fast-Fashion-ProzesseNachhaltige Prozesse
Erreicht Kund*innenDie Produktionsphase dauert nur wenige Wochen. Das bedeutet, dass immer wieder neue Kollektionen erscheinen. Kund*innen kaufen sehr oft neue Kleidung, um das Tempo zu halten.Die Kollektionen wechseln in der Regel saisonal. Es gibt immer wieder neue Artikel. 
Wird getragen35 % des Mikroplastiks im Meer stammen von der Wäsche synthetischer Textilien.Je weniger Mikrofasern in der Kleidung verwendet werden, desto weniger Verschmutzung entsteht beim Waschen.
Wird entsorgtWeltweit fallen jedes Jahr 92 Mio. Tonnen Textilabfälle an.Oft handelt es sich bei nachhaltiger Kleidung um Slow Fashion. Slow Fashion wird länger getragen, so dass weniger Kleidung weggeworfen wird.
Kreislauf: wird erneut verwendetIn der Regel keineSlow Fashion hält länger. So können mehrere Personen sie tragen.
Kreislauf: wird wiederverwendetIn der Regel keineEs gibt Marken, die Materialien wiederverwenden
Kreislauf: wird recycelt13 % gehen in die stoffliche Verwertung (UK)

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Ihre Strategie für einen gelungenen Content-Lifecycle

Die nachhaltigen Prozesse aus der Modewelt lassen sich leicht auf Content übertragen! Der magische Begriff lautet „Content-Lifecycle“ oder „Content-Lebenszyklus“. Ein Lebenszyklus ist kein Prozess mit einem definierten Anfang und Ende, sondern beginnt immer wieder von vorne. Nachdem Content die Zielgruppe erreicht hat, geht es weiter mit der Analyse. Wirkung und Performance des digitalen Contents geben Content-Expert*innen vor, was in Zukunft zu tun ist. 

Anstatt immer neue Informationen zu erstellen, können Teams bestehenden Content verfeinern, eine andere Zielgruppe wählen, erfolgreichen Content wiederverwenden und immer wieder Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen. So wird Content nachhaltiger und langlebiger.

Vor und während der Veröffentlichung

PhasenTypische Enterprise-Content-WorkflowsEmpfohlene Content-Workflows
Idee– Die Ideen anderer kopieren
– Auf neue Trends reagieren
– Content-Ersteller*innen schreiben, was Ihnen gerade durch den Kopf geht, anstatt einer Strategie zu folgen.
Führen Sie eine Content-Strategie und einen Content-Plan ein. Bedenken Sie:
– Zielgruppe
– Nachfrage
– Themen
– Kanäle 
– Funnel-Abschnitte
Auswahl der Content-FormateOftmals Fokus auf schnelle und schnelllebige Formate. Dazu zählen Postings auf Social Media.– Entscheiden Sie sich für eine Mischung von Content-Formaten. So bieten Sie ein reicheres Kund*innenerlebnis.
– Überlegen Sie immer, was Ihre Zielgruppe lesen möchte.
Content-Erstellung– Externe Mitarbeiter*innen und wechselnde Teams.
– Keine Content-Governance.
– Fehlende oder mangelhafte Qualitätssicherung führt zu schlechter sprachlicher Qualität.
Fokussieren Sie sich auf:
– Content-Ziele
– Content-Governance, damit Sie Ihre Ziele erreichen
– Software zur Content-Optimierung, um alle Content-Ersteller*innen an den Zielen auszurichten
– Hochwertigen Content
Content-DistributionZiellose Multi-Channel-Distribution nach dem Motto „je mehr, desto besser”– Konzentrieren Sie sich darauf, wo Sie Ihre Zielgruppe treffen.
– Verbreiten Sie keine Informationen, die für Ihre Leser*innen irrelevant sind.
– Neben der Content-Distribution sollten Sie auch sicherstellen, dass Content gut von Suchmaschinen auffindbar ist.
– Erwägen Sie den Wechsel von Multi-Channel zu Omni-Channel.
Kund*innen erreichen– Content wird oft auf Klicks maximiert.
– Ausgefallene Schlagzeilen sollen Aufmerksamkeit erregen.
– Manchmal passen Überschrift und Inhalt nicht zusammen.
– Content sollte für Ihre Zielgruppe relevant sein.
– Er sollte halten, was die Überschrift verspricht.

Nach der Veröffentlichung

PhasenTypische Enterprise-Content-WorkflowsEmpfohlene Content-Workflows
Leser*innen treffen auf ContentHohe Absprungraten und eine geringe Verweildauer auf Webseiten deuten auf ein schlechtes Content-Erlebnis hin. Ein Grund kann sein, dass Ihre Besucher*innen den Content irrelevant finden. Oder dass sie Ihre Webseite verlassen, weil sie unzufrieden mit der Content-Qualität sind. Sie verlassen die Seite mit dem Risiko, nicht wiederzukommen.– Achten Sie auf niedrige Absprungraten und eine hohe Verweildauer auf der Webseite, da dies auf Relevanz und Interesse schließen lässt.
– Durch qualitativ hochwertigen Content erhalten Sie das Interesse und die positive Einstellung der Menschen gegenüber Ihrem Content und Ihrem Unternehmen.
Lang anhaltende Wirkung von ContentTypische Unternehmensinhalte sind nicht für eine lang anhaltende Wirkung optimiert.Erreichen Sie eine nachhaltige Wirkung von Content:
– Sorgen Sie dafür, dass man sich an Ihren Content erinnert. Bieten Sie Ihrer Zielgruppe bedeutsame Inhalte.
– Sorgen Sie dafür, dass Besucher*innen auf Ihre Website zurückkehren, indem Sie ihnen kontinuierlich gute digitale Erlebnisse bieten.
– Durch Content-Analytics behalten Sie im Blick, wie Ihr Content im Laufe der Zeit abschneidet.
– Sie können sogar qualitative und quantitative Analysen kombinieren, z. B. mit unserem Content-Cube-Feature.
Content-Wiederveröffentlichung
– Je saisonaler Content ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er in Zukunft wieder veröffentlicht wird.
– „Fast content“, der nicht saisonal ist, kann neu veröffentlicht werden.
– Aber: Viele Unternehmen neigen dazu, lieber neuen Content zu verfassen, als Bestehendes neu zu veröffentlichen.

– Konzentrieren Sie sich auf „Evergreen Content“, der immer wieder veröffentlicht werden kann. Das macht Ihr Content-Marketing effizienter.
– Sie können Content anpassen und aktualisieren. Dann können Sie ihn erneut veröffentlichen.
Content-WiederverwendungFindet meistens nicht statt– Erwägen Sie, Sätze oder ganze Abschnitte wiederzuverwenden. Auf diese Weise können Sie starke Inhalte veröffentlichen, ohne sie neu erstellen zu müssen.
– Wiederverwendung macht Ihre Content-Workflows effizienter.
Content-RecyclingFindet meistens nicht statt– Auch schlechter Content ist nicht automatisch „für die Tonne“.
Nutzen Sie Software, um die Qualität, Wirkung und Performance Ihres Contents aktiv zu verbessern.
– Verwenden Sie verbesserten Content so oft wie möglich wieder.

Kreislauf-Workflows verlängern die Content-Lebensdauer

Wie sieht es mit Ihren Content-Workflows aus? Erwägen Sie, aus Ihren Content-Workflows einen Kreislauf zu machen. Um die Wirkung von Content über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten und seine Lebensdauer zu verlängern, sollten Sie Folgendes tun:

  • Für die Zielgruppe relevant sein
  • Zeitlosen Content erstellen
  • Content erneut veröffentlichen
  • Content wiederverwenden
  • Schlechten Content recyceln

Falls das einschüchternd klingt: keine Angst. Es geht nicht um perfektes Content-Management von Anfang an. Jeder Einzelne der genannten Aspekte trägt zur Relevanz und Wirkung Ihres Contents bei. Fangen Sie klein an und schaffen Sie Schritt für Schritt Mehrwert. Für Ihre Leser*innen, Ihre Teams und Prozesse.

Sie fragen sich, wie Sie anfangen können? Acrolinx kann helfen. Unsere Plattform bietet umfassende Content-Governance für Ihr Unternehmen. So hilft sie Ihnen aktiv dabei, Ihre Content-Strategie zu verfolgen und Ihren Kund*innen langfristig ein großartiges Content-Erlebnis zu bieten.  

Neugierig? Lassen Sie uns reden!

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